Nicht immer ist das Leben rosarot und himmelblau. Vor einigen Wochen musste ich auf das Begräbnis eines väterlichen Freundes gehen. Vor elf Jahren hatte ich das Glück ihn und seine Frau kennen zu lernen, knapp nach dem Tod meines Vaters. Über viele Jahre hat mich das liebe Paar begleitet.
Und viel zu früh ist er nun gegangen. Und wieder einmal relativiert ein so trauriger Vorfall alles.
Brauchen wir wirklich ein tragisches Ereignis um nachzudenken?
Als mein Vater starb, war ich 32 Jahre alt. Also nicht mehr ganz jung und doch hatte ich leider viele Fragen meinem Vater nie gestellt. Mein Vater war sein Leben lang mit seiner Jobwahl unzufrieden. Er war erfolgreich, er war paradoxerweise auch sehr gut in seinem Job, wohl seiner Disziplin geschuldet, aber er hat nie gemacht, was er wirklich gerne gemacht hätte. Mit der Begründung, dass man damit kein Geld verdienen kann. Geschichte und Archäologie hätte mein Vater gerne studiert. Und wollte das endlich tun, sobald er in Pension gewesen wäre. Gestorben ist er mit 61. Eine Pension hat mein Vater nie erlebt.
Der väterliche Freund hat es anders gemacht. Er hat seine wahre Leidenschaft zwar nicht zum Beruf gemacht, aber als Hobby bis in die Perfektion betrieben. War ein anerkannter Experte auf seinem Gebiet und hat viele beachtete Vorträge gehalten.
Wenn ich dann Zeit habe, dann…
Kennst Du das? Dieses Gefühl von „ich mach das, wenn ich dann Zeit dazu habe“. Ich würde ja gerne, aber es geht jetzt nicht. Und immer wieder gibt es 1.000 und einen rationalen Grund es nicht zu wagen, es nicht zu machen, es nicht umzusetzen.
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Viele Aspekte beim Sterben meines Vaters waren traurig, tragisch, haben mich an den Rand meiner Grenzen gebracht. Aber ein Satz klingt mir bis heute in den Ohren und er war der schlimmste von allen.
„Weißt Du, man nimmt mir gerade mein Leben weg und ich habe mein Leben nie gelebt.“
Mein Vater hatte das Gefühl, dass er sein Leben nicht gelebt hat, dass er seinem Leben nicht den Sinn gegeben hat, den er ihm geben wollte.
Diesen Satz habe ich mir zu Herzen genommen
Mit 35 Jahren habe ich mein Angestelltenverhältnis hingeschmissen, weil ich keinen Sinn mehr darin sah und bin meinen eigenen Weg gegangen. Gegen die Meinung vieler Freunde, Bekannter und auch meiner Mutter. Heute frage ich mich schon manchmal, woher ich damals den Mut hatte. Auch was die finanzielle Seite anlangte, bin ich mit einer großen Portion Naivität losgelaufen. Aber es hat geklappt.
Zuerst rennen, dann nachdenken
Wenn ich mein Leben anschaue, ist das wohl ein Motto von mir. Zeit eine Türe zu suchen? Wofür? Da renne ich einfach mit dem Kopf durch die Wand, da bin ich viel schneller.
Dieses Motto hat mich schon weit gebracht. Möglicherweise hätte es das eine oder das andere Mal auch elegantere Lösungen gegeben. Aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer klüger.
Was das alles für mein Business bedeutet?
Ich bin als Unternehmerin kompromisslos. Wenn ich keinen Sinn darin sehe, wenn mich meine Arbeit nicht erfüllt, ich nicht mehr weiß, warum ich etwas tue, dann lasse ich es.
Ich bin mutig geworden. Weil mein Vater nicht mutig war. Weil mir niemand den Persilschein gibt, dass ich 95 Jahre alt werde und mit 65 noch immer genügend Zeit ist, das zu tun, was mich wirklich erfüllt.
Wenn es Dir ähnlich ergeht wie mir, dann bist Du irgendwann aus Deinem Hamsterrad ausgebrochen, weil Du Deinem Leben Deinen Sinn geben wolltest. Oder Du bist gerade auf dem besten Weg es zu tun, sonst würdest Du diesen Artikel nicht lesen.
Ich gratuliere Dir!
Geh Deinen Weg. Sei kompromisslos. Mach Dein Ding, egal, was die anderen denken.
Es ist so einfach. Dann finden sich Wege, dann finden sich Möglichkeiten, dann finden sich Lösungen.
Übrigens ist das keine einmalige Entscheidung. Jeden Tag aufs Neue entscheide ich mich, das zu tun, worin ich einen Sinn sehe. Das sind kleinere Entscheidungen, wie zB die Art und Weise, wie ich eines meiner Produkte bewerbe. Und das sind größere Entscheidungen, wie zB welche Themen ich für Online Kurse wähle und welche eben nicht.
Und ich entscheide mich immer dafür, das Thema zu wählen, das mich interessiert, wo ich das Gefühl habe, dass ich Geschäftsmamas wirklich unterstützen und weiterbringen kann. Ich wähle nicht die Variante, die am meisten Geld bringt. Das interessiert mich nicht. Geld ist ein wunderbarer Nebeneffekt, Geld ist wichtig, aber immer nur die Konsequenz aus meinem Tun, aus meiner Begeisterung. Niemals die Motivation.
Frischer Wind für Dein Business
Diese innere Haltung garantiert Dir immer und immer wieder frischen Wind für Dein Business. Dein Business ist ständig in Bewegung, weil Du ständig in Bewegung bist und immer wieder aufs Neue fragst:
„Will ich das eigentlich machen? Erfüllt mich das und kann ich wirklich etwas weitergeben?“
Mit dieser Einstellung wirst Du erfolgreich sein. Du wirst neue Wege gehen. Du wirst unbequeme Entscheidungen treffen. Und Du wirst Dich immer wieder in Frage stellen.
Genau das wünsche ich Dir. Dass Du Deinen Weg gehst. Immer und immer wieder aufs Neue. Dass Du Deinen Sinn findest. Dass Du mit Freude Deinen Job machst, weil Du weißt, warum Du ihn machst. Dass Du Dein eigener frischer Wind bist. Und dabei Erfolg im Business und privates Glück verbindest.
Damit Du am Ende sagen kannst:
„Ich habe mein Leben gelebt und es war ein gutes Leben.“
Alles Liebe,
Deine Elisabeth