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Lieblingskinder

Die ersten 10 Wochen oder bist Du deppert

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich meinen Erfahrungsbericht über die zweite Schwangerschaft runtergeschrieben habe. Kaum ein Artikel war so schnell fertig und definitiv kein Artikel wurde so oft geshared, geliked, gelesen und kommentiert.

Das hat mich dann doch überrascht

Da liefert man regelmäßig businessrelevanten Content und das, was Geschäftsmamas wirklich wollen, sind Geschichten übers eigene kleine Leben, das nicht immer so glamourös abläuft.

Weil ich darin ehrlich geschildert habe, wie ich die zweite Schwangerschaft erlebe. Mit allen Zweifeln, allen Unsicherheiten und ohne Make Up und ohne Chichi. Meine Leserinnen fühlten sich abgeholt und verstanden (weiß ich aus den vielen Kommentaren).

Aber eigentlich geht’s mir genauso

Ich brauche das auch. Das Gefühl, dass ich nicht alleine bin, dass es da draußen auch noch andere Mütter gibt, denen es einfach genauso geht.

Und dazu leiste ich gerne einen Beitrag

Bist Du zufällig schwanger mit Kind No 2? Oder hast Du gerade zwei oder gar mehr Kleinkinder?

Dann habe ich eine spannende Geschichte für Dich.

Der Lieblingssohn, er zählt zweieinhalb Jahre, hat noch nie viel geschlafen. Mit nicht viel meine ich zuletzt acht bis bestenfalls neun Stunden in der Nacht. Dazu kam noch der Mittagsschlaf im Kindergarten. Gegen 21.30 Uhr haben wir ihn mit viel Überredung ins Bett bugsiert, da hatte er schon ein paar Trotzanfälle hinter sich, hatte das Spielzeug wild herumgeschmissen und die wenige Wochen alte Lieblingsschwester schrie parallel dazu wie am Spieß  – quasi als musikalische Untermalung. Einfach großartig. Wenn es ganz mühsam wurde, haben der beste aller Männer und ich auch noch zu diskutieren (oder soll ich sagen streiten?) begonnen.

So stellt man sich einen gemütlichen Abend vor – NOT.

Vor der Geburt der Lieblingstochter ging das ja noch irgendwie mit dem ewig spät Einschlafen, aber jetzt, wo die Kleine da war, war es over and out. Allabendlich zwei hysterisch schreiende Kinder geht nicht.

Wir brauchten eine Lösung

Aber welche? Und da habe ich zwei Kindergartenmüttern mein Herz ausgeschüttet. Beruhigenderweise kannten sie mein Problem nur zu gut. Und prompt hatten sie auch die ganz einfache Antwort.

„Lass ihn am Nachmittag nicht mehr schlafen!!!!“

Ich muss dreingeschaut haben wie ein Autobus. Für mich war sein Nachmittagsschlaf in Stein gemeißelt. Aber gut, man muss ja offen sein für Neues.

Und es war so einfach.

Jetzt rastet bzw döst der Lieblingssohn nur mehr im Kindergarten und schläft abends zwischen sieben und acht Uhr ein. Heute hat das gute Kind übrigens zwölf Stunden geschlafen. Er schläft jetzt ohne Mittagsschlaf genauso viel oder sogar mehr als früher, nur eben in einem Stück.

Jedes Kind ist anders

Und das stimmt. Die Lieblingstochter schläft seit der ersten Woche durch. Sechs Stunden am Stück kann man in der Nacht locker von ihr haben. Irgendwann wecke ich sie dann, weil ich sonst platze, aber was für ein Segen ist das doch.

Der Lieblingssohn schläft bis heute nicht durch. Der braucht immer ein Flascherl, krabbelt bei uns im Bett herum und braucht, so wie heute Nacht, um 3 in der Früh eine Feuerwehrgeschichte. All das brauchte er schon, als er nur acht Stunden in der Nacht schlief. Da wars halt dann für uns dramatischer, weil man bei so kurzem Nachtschlaf des geliebten Nachwuchses chancenlos ist, selbst auf sein Schlafpensum zu kommen.

Was ich in den ersten zehn Wochen gelernt habe?

Dass ich viel mehr mit anderen Müttern reden muss, denn die haben vielleicht eine Lösung für mich parat.

Dass ich auch nicht alles alleine schaffen muss, sondern ruhig dem besten aller Männer zu verstehen geben kann, dass er jetzt und hier gebraucht wird.

Dass es ok ist sich auch sonst Hilfe zu holen. Als der beste aller Männer beruflich weggeflogen ist, habe ich mir eine Freundin eingeladen, die die Lieblingstochter gemanagt hat, während ich den Lieblingssohn ins Bett gebracht habe.

Dass es auch ok ist, Anfängerin zu sein und Fehler zu machen, die Lieblingstochter ist nunmal erst knappe zehn Wochen alt.

Und dass alles nur eine Phase ist.

Und was hast Du davon?

Vielleicht kennst Du Schlafentzug gar nicht, weil Du in dieser Beziehung Traumkinder hast. Dann gratuliere ich Dir von ganzem Herzen.

Aber es ist doch Balsam auf die Mutterseele zu sehen, dass auch andere ihre Höhen und Tiefen erleben. Stimmts’s?

 

Alles Liebe,

 

Deine Elisabeth

 

 

 

5 Kommentare

  • Liebe Elisabeth,
    ich kann dir das sooo gut nachfühlen. Mein Sohn war ein Schreibaby – ganz klassisch drei Monate lang. Es gab Tage, da habe ich ihn am Abend seinem Vater in die Hand gedrückt und gesagt: „Mach mit ihm, was du willst, ich kann nicht mehr!“
    Der gute ist jetzt 21 Jahre, aber ich kann dieses Gefühl der Überforderung noch jederzeit herholen 🙂

    Alles Liebe,
    Ilse

    • Elisabeth sagt:

      Liebe Ilse,

      rückblickend sind drei Monate ja gar nicht soooo lang, aber mittendrin war es bestimmt eine echte Herausforderung. Und ich finde es so wichtig auch mal ehrlich zu sagen, wenn’s (zu) viel wird. Denn anderen Müttern geht’s vielleicht genauso, aber die trauen sich nix zu sagen und bräuchten den Zuspruch.

      Alles Liebe und gut, dass die lieben Kleinen dann mit 21 nicht mehr schreien ;-),

      Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,
    vorerst Gratulation zu Deiner Tochter! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mit 2 Kids der Alltag etwas turbulent ist!

    Ich bin gespannt wie es mir dabei gehen wird! Erstes Kind ist gerade zweieinhalb und zweites Lieblingskind ist unterwegs!
    Danke für deine Tipps im Voraus!

    Herbstliche Grüße,
    Kerstin

    • Elisabeth sagt:

      Liebe Kerstin!

      Aufregende Zeit so eine zweite Schwangerschaft! Genieß es Dir!
      Bei uns sind zwei Lieblingskinder nicht die doppelte Arbeit. Die Lieblingstochter war den Lieblingsbruder ja schon immer gewöhnt und ist bedeutend geduldiger als er. Sie erträgt so ziemlich alles, was er mit ihr macht, mit stoischer Ruhe. Mal sehen, wie lange das so bleibt ;-).

      Alles Liebe, Elisabeth

  • Nives Gobo sagt:

    Bei uns war es auch so. Mein Sohn hat uns 2,5 Jahre bis 23:00 Uhr auf Trab gehalten….ich konnte einfach nicht mehr….ich war so frustriert und müde und ausgelaugt und grantig….es war wirklich schlimm…und dann Mittagsschläfchen weg…und der Familienfrieden wieder da!

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